Seid 11 Monaten spekulieren wir immer wieder darüber, ob die Löwen ein- oder zweieiig sind.
Jeder der beiden hatte seine eigene Fruchtblase und seine eigene Plazenta.
Laut Ärzten besteht eine 85% Wahrscheinlichkeit, dass sie zweieiig sind. Was bedeutet, dass zwei Eier befruchtet wurden und sie genetisch gesehen, wie normale Geschwister sind. Dann sind die beiden sich auch nur so ähnlich, wie Geschwister die in verschiedenen Jahren geboren wurden. Zwei Drittel aller Zwillingsschwangerschaften entsehen auf diese Weise.
Viele denken, wenn jedes Kind eine eigene Fruchthülle und eine eigene Plazenta hat, sind es automatisch zweieiige Zwillinge, aber da gibt es noch diese 15% der Zwillinge, die einiig sind und trotzdem jeder eine eigene haben. Wenn sich das Ei nämlich schon innerhalb der ersten drei Tage trennt, bekommt jedes der identischen Teile eine eigene Fruchthülle und Plazenta. Man spircht dann von monozygoten-dichorialen-diamnialen Zwillingen.
Diese Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch und wir sind daher erstmal davon ausgegangen, dass die Jungs zweieiig sind. Aber nun sehen wir sie vor uns, die beiden Löwen und immer wieder sehen wir etwas anderes. Es gibt Tage, da sind sie sich sehr ähnlich und in der nächsten Entwicklungsphase sehen sie wieder völlig unterschiedlich aus.
Vielleicht wie normale Geschwisterähnlichekit, nur das sie gleich alt sind und man so den direkten Vergleich hat. Anton ist noch immer ein ganzes Stück kleiner als Mats und viele Ähnlickeiten lassen sich dadurch nur schwer ausmachen.
Die ersten Monate haben wir gesagt das es uns egal ist und man es irgendwann sehen wird. Das ist auch immer noch so, es ist egal. Aber wir merken, dass wir uns fast täglich damit beschäftigen.
Vorallem mit dem Senf anderer. Mittlerweile geht er da rein und da wieder raus. Schön, dass fremde Menschen auf der Straße meinen, genau zu wissen ob sie ein- oder zweieiig sind. Da gehen die Meinungen ebenfalls so weit auseinander, dass es schon wieder witzig ist. Mit welcher Überzeugung wir an der Supermarktkasse zu hören bekommen, dass sie ja auf jeden Fall eineiig seien, da sie ja komplett gleich aussehen. Und dann 10 Minuten später, im nächsten Laden, werden wir mal wieder als eingangsfrage gefragt: „Sind das Zwillinge?“
Ähhhmmm…. Ja, was sonst?
„Die sind aber nicht aus einem Ei, oder?“
Oh man, auf der Strasse lächelt man das nett weg und meißtens bestätigen wir einfach das, was die Leute hören wollen. Wenn ich nämlich erstmal anfange zu erklären das wir es nicht wissen, treffen wir oft auf Unverständnis und außerdem möchte ich das mit fremden auch gar nicht näher diskutieren.
Und nicht nur die doofen Kommentare auf der Strasse lassen uns wieder und wieder darüber sprechen. Auch Freunde fragen immer wieder ob wir es denn jetztz wissen und auch wir beiden sitzen oft da und beobachten die beiden und kommen immer wieder zu einem anderen Schlusss.
Wir sagen, es ist uns egal, aber wir sprechen so viel darüber. Wo wir Ähnlichkeiten sehen, wo Unterschiede, welche Gestiken ähnlich sind und welche körperlichen Entwicklungen wohl natürlich unterschiedlich sind und welche durch Antons OP bedingt sind.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir wünschen würde das die beiden zweieiig sind.
Dass sie sich auch optisch unterschiedlich entwickeln und somit nicht immer wieder für den anderen gehalten werden.
Ich glaube, dass sie es leichter haben sich nicht immer zu vergleichen und sich als Individuum zu entwickeln, wenn sie auch unterschiedlich aussehen.
Weil wir nicht immer wieder aufs Neue spekulieren wollen, haben wir uns entschieden, es durch einen DNA Test prüfen zu lassen. Ein DNA Test per Wattestäbchen. Den kann man bei Genovia kostenpflichtig machen lassen. Dazu berichte ich euch mehr, wenn das Ergebnis da ist.
Nun warten wir schon ganz gespannt….
BILDER: Indra Ohlemutz (www.dertagimleben.de)
Ella
Toll, dass ihr es jetzt macht. Wie du weißt, konnten wir es auch nicht sein lassen 🙂 Süß die zwei! Ähnlichkeit haben sie auf jeden Fall. Ich bin gespannt, was dabei raus kommt.
Elisa
Seit April bin auch ich Mama von zwei Jungs, Anton und Mattis. Und auch wir werden ständig gefragt, ob sie ein- oder zweieiig sind. In den 7 Wochen Krankenhaus hat mich das echt Nerven gekostet. „Oh, Frühchen? Ja, das soll normal sein bei Zwillingen. Sind die eigentlich ein- oder zweieiig?“ Wissen wir nicht. Sie haben Tage, an denen sehen sie sich so ähnlich und an anderen Tagen tun sie es nicht (für uns als Eltern zumindest). Auf der Straße werden wir prinzipiell gefragt, ob wir sie denn überhaupt auseinanderhalten können. „Nö, jeder darf mal Anton oder Mattis sein. Wir wechseln jeden Tag ab.“
Sind sie eineiig würden auch wir zu den 15 % gehören, aber uns ist das egal. Spielt irgendwie nur für das Umfeld eine Rolle und von dem lassen wir uns nicht mehr verrückt machen. So oder so haben wir hier jetzt schon zwei sehr individuelle Typen, die sich aber ganz unglaublich nahe stehen und das finde ich etwas ganz Besonderes, egal, wie viele Eier da nun letztlich im Spiel waren.
Danke fürs Teilen eurer Geschichten, ich lese und schaue bei Instagram sehr gern mit.