Etwas über eine Woche sind wir nun schon in Griechenland. Ein sommerlicher Strohhut und die ersten Ledersandalen sind bereits geshoppt und bisher bin ich ohne Sonnenbrand davon gekommen. Die Sonne und ich verstehen und sonst zu Beginn eines jeden Urlaubes nicht so gut. Ich liebe die Sonne, aber meine Haut ist eher der nordische Typ. Kritische Kombi.
In den ersten Tagen war hier allerdings auch nicht viel mit Strandflair, denn nach dem Flug waren Bett und Schatten angesagt.
In meinen letzten Post über unseren Trip habe ich ja geschrieben, dass wir uns besonders Sorgen wegen des Fluges nach Athen gemacht haben. Völlig unbegründet. Alles hat wunderbar geklappt.
Unsere Breigläschen wurden einem dreifachen Sicherheitscheck unterzogen, weswegen wir so spät beim Flieger waren, wie nie zuvor, aber wir saßen mit Kind und Kegel drin, geschafft!
Mats und Anton haben unsere Sitznachbarn gleich eingenommen und sich so beliebt gemacht, dass sie deren Schößen mit eingeschleimter Reiswaffel vollgekrümelt haben. Nom nom nom.
Als die beiden hundemüde waren, haben wir sie in die Tragetücher genommen und sind den Gang auf und ab gelaufen, dann sind sie sogar mal kurz weggenickt. Aber nur kurz. Das zog sich dann durch den Tag, naja durch die nächste Tage. Die Löwen sind immer mal kurz eingeschlafen aber wegen der ganzen Aufregung war an Tiefschlaf nicht zu denken.
Unsere Tour ist dann weiter gegangen nach Rafina, einer der beiden Fährhafen bei Athen. Hier sind wir noch eine Nacht untergekommen, da am 1. Mai alle Fähren aufgrund des Feiertags, und dem damit verbundenen Steik, nicht fuhren. In unserer Vorstellung war es ein notweniges Übel, aber wir waren wirklich positiv überrascht von der kleinen Hafenstadt.
Viele kleine Tavernen säumen die Hafenpromenade und waren proppevoll mit Einheimischen. Immer ein gutes Zeichen, wie ich finde. Es scheint mir so, als sei Rafina der Hafen, den die Griechen als Verbindung zwischen dem Festland und den Inseln nutzen, anstatt des sehr viel größeren Hafen Piräus.
Bei bummeln, vorbei an den vielen Ständen mit frischem Fisch, haben wir uns dann, in Erinnerung an unsere voherigen Kykladen Trips, einen Cappuccino Freddo auf die Hand geholt und sind das erste mal mit der Begeisterung der Griechen über unser kleines Doppelpack in Berührung gekommen. Das würden wir noch oft, wie ich jetzt sagen kann.
Blonde, kleine Zwillingsjungs sind ein Anlass für Begeisterungsstürme und zahlreiche Smalltalks zu jeder Gelegenheit. Zur not auch einseitig auf griechisch.
Liebevoll und überschwenglich werden die Beiden hier im Land begrüßt. Küsse, Grüße und offene Arme wo wir auch hinkommen. Die beiden Lieben es und strahlen fleißig zurück.
So haben wir auf unserer fast fünfstündigen Fährfahrt nach Mykonos viele, größtenteils ältere, griechische Frauen begeistert, und das Unterhaltungsprogramm für die Löwen war nebenbei auch gesichert.
Endlich in unserer superschönen Unterkunft auf Mykonos angekommen, waren wir alle völlig erledigt. Wir haben jetzt versucht, etwas Ruhe für die Jungs einkehren zu lassen, aber stattdessen ist eine dicke Erkältung eingekehrt. Die Jungs hatten vom Flug so dichte Nebenhöhlen, dass sie beim Schlafen kaum Luft bekommen haben. Also folgten schlaflose Nächte und dementsprechend anstrengende Tage. Dazu kam, dass die beiden gerade Zähne bekommen und wir uns bei den Schnoddernasen angesteckt haben. All das hat uns den Einstieg in unseren Trip etwas schwer gemacht. An windigen Strand, kaltes Meerwasser und knallige Sonne war erstmal nicht zu denken und wir waren damit beschäftigt, trotz gut sortierter Reiseapotheke, noch das eine oder andere Hausmittelchen zu beschaffen.
Die Unruhe und das viele Weinen der Löwen hing bestimmt auch mit der Eingewöhnung zusammen. Alles riecht anders, sieht anders aus und schmeckt anders. Das einzig vertraute sind wir. Mama und Papa.
Aber auch wir waren in den ersten Tagen ganz schön durch den Wind. Wir sind mit einem Riesen „was-wäre-wenn-Koffer“ angereist und dann kommt doch alles anders. Alles wollen wir richtig machen, am liebsten so, wie wir uns die letzten Monate Zuhause eingefunden hatten. Aber wie soll das gehen, in einem anderen Land mit anderen Vorraussetzungen und zwei kleinen Löwen bei denen sich die Umstände alle paar Tage ändern?
Zuhause haben wir uns Gedanken über Bio-Gemüse und Vollkornbrei gemacht. Für die Lütten nur das Beste. Hier sind wir froh, wenn wir überhaupt Milchpulver und Getreidebrei bekommen. Naja gut, dann halt keine Sensitive-Feuchttücher sondern die griechischen, die den ganzen Raum mit Omas frischem Blumenduft erfüllen, sobald man die Packung öffnet. Auch ohne Schlafsack schlafen ist kein Problem, besser als den Hitzetod zu sterben und ist das jetzt das beste Nasenspray was es für Babys gibt? Keine Ahnung, hauptsache, es macht die Nase frei.
Ich freue mich über all diese kleinen Einschränkungen, denn manchmal vergisst man, dass früher auch alle Kinder groß geworden sind, ohne Alnatura Creme und Bio-Fleisch. Wir sind ja noch nicht lange hier, aber auch unsere Alnatura Creme wird leer werden und wir werden einfach eine andere aus dem griechischen Supermarktregal nehmen. Ich finde es macht das Leben ein Stück leichter sich nicht all zu viele Gedanken über diese Dinge zu machen.
Leichter wird es hier auch gerade, denn so langsam werden die Nasen freier, die Nächte länger und die Laune besser!
Wir haben auch schon richtig „urlaubige“ Sachen gemacht. Abends in einer Taverna sitzen, bummeln und gestern,während des Mittagschlafes, bin ich ins Meer gehüpft und habe mich danach kurz ans Wasser in die Sonne gelegt.
Wieder gesund und munter, jetzt kann es los gehen!
Kalimera Griechenland, da sind wir!
Sylke
Moin Moin Lisa,
ich habe ein breites Grinsen im Gesicht. Deine Beschreibungen kann ich voll und ganz nachvollziehen. Die Löwen, dann auch noch im Doppelpack , Jungs und blond…. das ist für die Südeuropäer einfach der Hit. Nils war ja 8 Wochen alt, als wir das erste Mal mit ihm in Italien waren. Meine Güte, jeden hat er angestrahlt, jede zahnlose Oma, die eiteitei machte. Das tut den Eltern dann auch ganz gut.
Euch eine wunderbare Zeit weiterhin und viele Stunden Schlaf und gemütliche Stunden in der Taverne.
Lieben Gruß Sylke
Goschi
Liebe Lisa,
wir lesen deinen Bericht zu zweit, Rosali und ich, und sie quietscht und freut sich über Babyfotos, sagt :“Mama, da!!! da!!!! da!! „und quietscht wieder und ist ganz aus dem Häuschen…sie hat auch ganz viel andere Wörter auf Lager, die sie verucht zu kommunizieren, die kann ich hier nur nicht wiederholen…. 🙂 🙂 sie redet eigentlich den ganzen Tag als ob sie sich ganz normal mit uns unterhalten könnte, ich antworte ihr auch, sie erwidert…das macht mich momentan doppelt glücklich, jedes Lachen nimmt man als Geschenk und freut sich umso mehr…..
Ich wünsche dir ganz ganz viele tolle Erlebnisse, dieses downsetten tut wirklich sehr gut, ich freue mich auch schon, wenn wir mal wieder zelten an der Ostsee und wir nur wir sein können…
Ich gönne dir jeden schönen Moment!
Drücki drücki, Goschi und Rosali 🙂