Weihnachtstraditionen // So kommen die Geschenke unter den Baum

Wir sind noch immer dabei unsere ganz eigene Weihnschtstraditionen zu finden. Jeder bringt etwas aus seiner eigenen Kindheit mit, was ihm wichtig ist und andere Dinge werden ganz neu erfunden. Besonders schwer finde ich die Logistik. Wie und wann kommen die Geschenke unter den Baum ohne, dass ein schlecht verkleideter Santa an der Tür klingelt und die Kinder erschreckt. Und wie können die Kinder diesen magischen Zauber möglichst lange bewahren und wie kann man ihn überhaupt erschaffen?
Wer schmückt den Baum und wann und woher kommen die Geschenke?
Eine super spannende Sache finde ich und ich liebe es mich mit anderen darüber auszurauchen.

Für euch habe ich deshalb ein paar Weihnachtsgeschichten gesammelt. Vielleicht können wir uns alle gegenseitig inspirieren, ich hab nämlich irgendwie das Gefühl, wir haben uns da noch nicht so richtig gefunden. Und außerdem finde ich es immer ganz besonders spannend zu hören wie es in anderen Familien so läuft.

Den Anfang macht die leibe Vanessa von Frau Piepenkötter, wenn ich ihre Worte so lese frage ich mich, wie wir das wohl machern werden, wenn unsere Kinder größer sind. Kommt mit, wir gucken mal bei Vanessa ins Schlüsseloch.


Vanessa, stell dich kurz vor

 Mancher kennt mich vielleicht unter dem Namen meines Blogs: Frau Piepenkötter. Ich lebe mit meiner Familie in der Nähe von Hannover am Steinhuder Meer. So richtig auf dem Dorf. Meine Familie, das sind mein Mann Niklas und unsere Töchter Maja (15) und Jule (kurz vor zwölf!). Außerdem, nicht zu unterschlagen, lebt noch unsere Labradorhündin Happy.

In welcher Familien Konstellation feiert ihr Weihnachten?

Bei uns gibt es Weihnachten unterschiedliche Konstellationen. Das liegt vor allem daran, dass ich auch noch zwei Omas habe, eine davon schon über 90. Da geht es dann beim logistischen Weihnachtsablauf eben auch mal darum, wer wie mobil ist und wann, wer, wie, wo anzutreffen ist. Ganz unromantisch. Aber seit ein paar Jahren versuchen wir unserer kleinen Familie mehr gerecht zu werden und begrenzen die „weihnachtliche Wanderschaft“ auf ein Minimum, während wir die Zeit um als Eltern mit unseren Kindern „in Ruhe“ Weihnachten zu feiern auf ein Maximum ausdehnen

Wie kommen die Geschenke unter den Baum?

 Oh, man! Wo fange ich an. Zuerst einmal: Der Weihnachtsmann bringt bei uns die Geschenke. Zumindest sagen wir das nach wie vor. Wie die Geschenke unter den Baum kommen, das hat sich in den letzten Jahren bei uns immer wieder geändert. Teils durch veränderte Wohnsituationen und natürlich auch durch das Alter der Kinder. Angefangen haben wir mit dem klassischen verschlossenen Wohnzimmer, in dem dann am 24.12. durch Zauberhand ein festlich geschmückter Baum und Geschenke standen. Als wir dann irgendwann einen offenen Wohnbereich hatten, schmückten die Kinder den Baum mit und die Geschenke erschienen, wieder wie durch Zauberhand, während wir die Großeltern besuchten.

Jetzt, da die Kinder bewiesener Maßen nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben, schmücken wir am Abend des 23.Dezember gemeinsam den Weihnachtsbaum und bereits am nächsten Morgen liegen dort die meisten Geschenke. Auch die für alle Omas, Opas, Onkel und Tanten. Über den Tag werden es dann meist noch ein paar mehr, denn die Mädchen sind selbst ganz hervorragende Weihnachtsmänner und legen die von ihnen gekauften und gebastelten Geschenke dazu.

 Bist du glücklich damit oder würdest du dir etwas anders wünschen? 

Ich bin ehrlich: Ich vermisse schon sehr den Zauber, den Weihnachten noch hatte, als die Kinder klein waren und alles so unerklärlich magisch war. Das war für mich, Dezemberkind und Weihnachtsenthusiast, eine wirklich schwere Elternaufgabe. Möglichst viel von eben diesem Zauber mit rüber zu retten und zu bewahren, als erst beim ersten und dann beim zweiten Kind die Bombe „Weihnachtsmann“ platzte. Ich weiß noch, dass ich auf Majas Frage „Gibt es den Weihnachtsmann wirklich?“ mit „Möchtest du das denn? Denn wenn du es dir wünscht, dass es den Weihnachtsmann gibt, dann ist das so.“ geantwortet habe. Das war auch ungefähr der Zeitpunkt an dem wir angefangen haben uns mehr auf uns Vier an Weihnachten zu besinnen und ganz bewusst UNSERE Weihnachtstraditionen zu finden.

Geschenke schön und gut, aber was ist dir an Heiligabend wichtig, worauf möchtest du auf keinen Fall verzichten?

 Kein Stress. Zusammensein. Unsere kleinen und feinen weihnachtlichen Traditionen. Das macht Weihnachten für uns aus und darauf wollen wir nicht verzichten. Heiligabend und mindestens einen der Feiertage halten wir uns komplett für unsere kleine Familie frei. Wir kochen was Besonderes, spielen Spiele und machen einfach mal nichts. Und zwar zusammen. Manchmal gehen wir in die Kirche und schauen uns das Krippenspiel an, manchmal machen wir uns schick, manchmal bleiben wir im Onesie. Aber egal was wir tun, wir entscheiden selbst und ohne Druck was wir mit unserem Weihnachten anfangen wollen. Und das ist gut so!


Auch Sandra von Hallomeinkleines hat uns mit genommen und uns verraten wie die Geschenke bei ihr unter den Baum kommen.

Liebe Sandra Erzähl mal..

Ich bin Sandra und lebe mit meinem Mann und meinen zwei Jungs (2 und 8) in einer schönen Eigentumswohnung in Hamburg. Seit ca 4 Jahren betreibe ich meinen Instagram Account Hallomeinkleines auf dem ich Schwerpunktmäßig über DIY´s und schöne Dinge berichte. Ich liebe es andere Menschen zu inspirieren und natürlich auch selbst inspiriert zu werden. Mittlerweile habe ich dadurch auch so viele liebe tolle Menschen kennengelernt die die gleiche Leidenschaft teilen. Das ist toll und dafür liebe ich diese App.
Seit unser Mini auf der Welt ist, feiern wir Weihnachten alleine. Vorher haben wir tatsächlich immer mit meinen anderen vier Geschwistern und meinen Eltern zusammengefeiert. Das war toll… aber auch ein stückweit anstrengend 😉 Ich wollte nun gerne eigene Rituale schaffen und mehr die Zeit zu viert genießen. Gesagt getan. Seit dem starten wir ganz gemütlich in den Heiligabend. Wir frühstücken ganz entspannt, lesen Bücher, hören Weihnachtsmusik und versuchen den Zauber den dieser Tag mit sich bringt, und den die Kinder quasi den ganzen Tag mit sich herumtragen, einzufangen.
Häufig gehen wir auch noch mal raus… dann wird Fussball gespielt oder einfach in den Wald gefahren. Das lenkt die aufgeregten Gemüter etwas ab 😉 Gegen 14 Uhr gibt es dann Zimtschnecken. Die lieben einfach alle 😉 Um 15 Uhr geht es dann in die Kirche. Vorher werden aber noch Kekse und Milch für den Weihnachtsmann bereitgestellt. Wenn wir dann alle angezogen draußen stehen, habe ich meistens etwas vergessen und muss noch mal rein;) Mein Mann lenkt die Kinder draußen ab… und ich lege währenddessen die Geschenke unter den Baum. Denn bei uns ist es so, dass der Weihnachtsmann sehr schüchtern ist und am liebsten kommt, wenn keiner zu Hause ist. Mein Großer fängt zwar gerade an diese Theorie zu hinterfragen….aber ich möchte versuchen diesen Zauber so lange wie möglich beizubehalten. Es ist nicht einfach wenn Klassenkameraden steif und fest behaupten es gibt keinen Weihnachtsmann. Aber ich merke dass er noch nicht so weit ist. Dieses Jahr hat er wieder einen Wunschzettel geschrieben und mich gebeten diesen an den Weihnachtsmann weiterzuleiten . Also glaube ich dass er sehr wohl noch an den Weihnachtsmann glaubt. Also warum diesen Zauber nicht beibehalten?
Wir starten dann mit der Bescherung wenn wir aus der Kirche zurückkommen. Dann setzten wir uns alle unter den Weihnachtsbaum…bestaunen zunächst die Geschenke um sie dann
gemeinsam auszupacken. Für die Kinder sind die Geschenke natürlich das Wichtigste… aber für mich ist es das Wichtigste dass wir zusammen sind, die Zeit genießen ohne in Stress oder Hektik zu verfallen.
Bei letzterem meine ich vor allem den Küchenstress. Ich möchte nicht den ganzen Tag in der Küche verbringen…sondern die Zeit mit meiner Familie genießen.
Während mein Mann dann also die Geschenke für die Kinder aufbaut bzw mit Ihnen das neue Spielzeug bespielt…ziehe ich mich dann erst langsam in die Küche zurück um
für uns zu kochen. Für mich bzw uns ist es der perfekte Ablauf. Ich überlege lediglich, ob der Weihnachtsmann ab diesem Jahr nicht auch zwei Briefe mit persönlichen Worten über
die Kinder hinterlässt. Die würden wir dann den Kindern vor der Bescherung vorlesen. Mein Mann ist von der Idee ganz angetan. Also werden wir das dann wohl auch so umsetzen.

Bei uns Zuhause…

Wir feiern Heiligabend mit meinen Eltern und meiner Schwester bei uns Zuhause. Ich bin gerne Gastgeberin und schätze die Gemütlichkeit und Vertrautheit unserer kleinen Runde sehr. Zu viert wäre es mir glaube ich zu sehr so wie immer. Der Familienbesuch macht den Tag irgendwie festlicher. Mein Papa und ich bereiten die Weihnachtsgans dann zusammen in unserer Küche zu.

Unseren Tannebaum stellen wir ein paar Tage vor Weihnachten auf und geschmückt wird er dann am Morgen des 24. mit allen die Lust haben. Meist meine Schwester, ich und die Kinder.
Die letzten Jahre hat es dann geklingelt und wir sind zur Tür gelaufen. Aber leider waren wir etwas zu spät. Der Weihnachtsmann hatte es eilig und ist weiter gedüst. Draußen vor der Tür stand dann ein Sack mit Geschenken und einer Kerze. In dem Sack sind die Geschenke für die Kinder und für jeden Erwachsenen ein Geschenk. Bei uns ist es nämlich nicht so, dass sich die Erwachsenen nichts schenken und nur die Kinder auspacken dürfen. Bei uns schenkt eigentlich jeder jedem eine Kleinigkeit. Da wir alles ganz in Ruhe zusammen auspacken, nimmt die Bescherung bei uns immer den Großteil des Abends in Anspruch. Vor den Kindern haben wir das immer nach dem Essen gemacht. Jetzt machen wir einen Teil mit den Kindern vor dem Essen und wenn die Kinder im Bett sind machen wir Großen ganz gemütlich den Rest.
In diesem Jahr werden wir nachmittags noch mal raus gehen und wenn wir wieder kommen sind die Lichter am Baum an und die Geschenke liegen darunter.
Außerdem finde ich die Idee von Sandra grandios, dass der Weihnachtsmann jedem einen Brief da lässt.
In dem Brief schreibt er auch, dass er keinen Zeit hatte zu warten bis wir wieder da sind. Er lässt das Jahr ein bisschen Revue passieren und sagt etwas zu den Geschenken die er gebracht hat.
Danach essen wir unser Weihnnachtsessen und spielen noch ein bisschen mit den neuen Spielsachen.
Wenn die Kinder im Bett sind packen wir noch ein bisschen Geschenke aus, spielen eventuell noch was und essen Nachtisch. Ohne die Kinder, Hahahaha 🙂

Ich mag unseren Ablauf und bin gespannt wie wir das handhaben wenn die Kinder größer sind.

So ihr lieben, erzählt doch mal, wie kommen die Geschenke unter euren Baum? Wer bringt sie und welche Geschichte erzählt ihr dazu?
Schöne Weihnachtstage euch!

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  1. Antworten

    Milena

    22. Dezember 2018

    Was für tolle Ideen!
    Wir feiern immer mit meiner Familie. Daher sind wir immer zum Ferienbeginn nach Süddeutschland gefahren. Da ist immer was los und wir sind stets eine große Runde. Ich brauche das und meine Kinder schätzen die Rituale und den Trubel auch sehr, selbst meinem Mann wäre es mit weniger Leuten mittlerweile langweilig. Zum Frühstück gibt es am 24. immer selbstgebackene Bagel mit Lachs. Danach wird der Baum reingeholt und gemeinsam geschmückt.
    Bei uns kommt der Weihnachtsmann durch den Kamin, daher wird er am 24.12 ordentlich geputzt. Gegen frühen Nachmittag trudeln dann die restlichen Familienmitglieder ein und es gibt die restlichen Plätzchen, Kaffee, Tee und das ein oder andere Gläschen Likör. Eine sehr nette Anekdote: wie der größte meiner Jungs noch an den Weihnachtsmann glaubte, wollten wir Erwachsenen in regelmäßigen Abständen Feuer im Kamin machen. Was aber nicht möglich ist, denn kann ja der Weihnachtsmann nicht kommen. So ging das den ganzen Nachmittag und mein Sohn saß irgendwann davor um den Kamin zu bewachen, damit ja keiner auf „blöde Gedanken“ kommt. Sobald es dämmrig wird geht ein Teil mit den Kindern nochmal raus, um nach Weihnachtsmannspuren zu suchen und der Hund muss sowieso nochmal ne Runde drehen. Der Rest packt die Geschenke unter den Baum und zündet die Kerzen an.
    Nach der Bescherung gibt es Abendessen meistens (bis auf sehr wenige Ausnahmen) Raclette und danach wird getrunken, gespielt, gefeiert. Manchmal kommen noch Freunde vorbei.

    Dieses Jahr ist vieles anders. Wir sind wieder in die Nähe meiner Familie gezogen. Statt 650 nur noch 15km. Und wir müssen das erste Mal ohne meinen Vater feiern. Die beiden großen sind seit gestern bei meiner Mutter, ihr zu helfen, ihre Ruhe vor uns nervigen Eltern zu haben und auch um sie vor der „neuen Situation“ abzulenken. Wir fahren erst am 24. zum Nachmittagslikörchen hin. Wir werden auch für eine Nacht bei meiner Mutter schlafen. Der Ablauf wird der gleiche sein… nur gibt es die Lachsbagel erst am 26.12 und wir selbst haben zum erste Mal einen eigenen Weihnachtsbaum. Der steht schon seit einer Woche und ist riesig.

  2. Antworten

    Lena

    22. Dezember 2018

    Ich liebe Weihnachtstraditionen. Den Baum habe ich früher immer zusammen mit meinem Vater geschmückt, in diesem
    Jahr habe ich ihn zum ersten Mal zusammen mit meinem kleinen Mann (2,5 Jahre) geschmückt.
    Auch die Geschenke-Bring-Tradition möchte ich gerne wieder aufleben lassen, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne: Ich habe immer nach der Kirche noch einen Spaziergang mit meinem Papa gemacht und als wir dann nach Hause kamen, war das Christkind da. Genauso wollen wir es in diesem Jahr machen. Papa und Kind machen einen Spaziergang, Mama empfängt das Christkind und den Weihnachtsmann (wir haben bisher gesagt, dass beide kommen und sich gegenseitig helfen). Bin schon sehr auf seine Augen gespannt, weil es das erste Weihnachtsfest ist, dass er einigermaßen mitbekommt.

  3. Antworten

    viola

    23. Dezember 2018

    Traditionen wollen gelebt werden. Weihnachtstradition in meiner Familie und in der meines Mannes war es immer, dass der Weihnachtsbaum vom Christkind geschmückt wird. Das hat meine Mutter knallhart bis zu meinem Auszug durchgezogen und wir auch. Das Wohnzimmer wurde zum Weihnachtszimmer erklärt und erst beim Klingeln der Glocke betreten. Um diesen Zauber aufrechtzuerhalten, wurde der Weihnachtsbaum immer in der Nacht vom 23 – 24. geschmückt und auch die Geschenke darunter gelegt. Also auch ich (aka Christkind) bin nicht in das Wohnzimmer gegangen. Auch wir haben diese Tradition bis zum Auszug unserer Kinder durchgezogen. Da unsere Familien über ganz Deutschland verteilt waren, machte es auch keinen Sinn über Weihnachten eine Reisewelle loszutreten. Deshalb haben wir uns an dem Wochenende vor Weihnachten immer abwechselnd alle bei einem Großfamilienmitglied eingefunden. Also in einem Jahr waren meine Eltern der Ausrichter, im nächsten Jahr meine Schwester, dann ich usw. Das war auch deshalb schön, weil man dann Weihnachten niemanden vor den Kopf stoßen musste, und wir 3 Tage nur für uns hatten. Geschenke – wir haben es so gehalten, dass die Kinder uns gemeinsam etwas schenken (im Kleinkindalter gemeinsam gemalt, gebastelt, später gemeinsam zusammengespart,ausgesucht und gekauft) und auch etwas ihrem Geschwisterkind geschenkt haben. Dabei hat jeder von uns einen festgelegten Zuschuß bekommen. Es war toll zu sehen, wie sie sich darüber gefreut haben, dass der Bruder sich Gedanken gemacht hat und meistens ins Schwarze getroffen hat. Das hat auch sehr zum geschwisterlichen Frieden , gerade in der Pubertätszeit, beigetragen. Heiligabend gab es immer kein großes Festgelage. Die Kinder waren eh viel zu aufgeregt (vor dem Beschenken) und hinterher hätte es auch keinen Sinn gemacht (man wollte ja schließlich mit den Geschenken spielen). Also Linsensuppe, Kartoffelsalat und Würstchen – so etwas gab es vor der Bescherung. Festessen gab es dann am 1. und 2. Weihnachtstag.
    Es war immer sehr gemütlich, kuschelig und entspannt.
    Habt alle ein schönes Weihnachtsfest, egal welche Traditionen ihr pflegt oder nicht.
    LG Viola

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