Ich teile heute ein paar Gedanken zum Mama sein mit euch.
Ich bin mit meinen 27 Jahren noch eine der jüngeren Mütter, würde ich mal sagen. Zumindest ist das bei mir im Freundeskreis so.
Wenn ich dann draußen unterwegs bin und die Löwen in der Kita sind, oder ich sonst irgendwie den Luxus habe mal alleine, bzw. mit meinem Herzmann oder einer Freundin, unterwegs zu sein, würde man wohl nicht gleich denken, dass ich bestimmt eine Mama bin. Okay, aber bei wem sieht man das schon?
Neulich war ich mit meiner netten Mittelohrentzündung bei Arzt und als er mir das Rezept für das Antibiotika in die Hand drückte sagt er zu mir, ich solle die nächsten Nächte mal nicht so viel mit meinen Freundinnen um die Häuser ziehen, sondern mich zehn Tage ins Bett legen. Ist das meine Wirkung auf andere, wenn ich Kinderlos unterwegs bin?
Ich habe wohl etwas geschnaubt und lächelnd gesagt, dass mir eher zwei kleine Männer die Ruhepausen rauben werden.
Ich habe bei sowas irgendwie immer das Bedürfniss mitzuteilen, dass ich eine Mama bin. Ich glaube, weil ich das Gefühl habe, die Menschen sehen mich sonst nicht so wie ich wirklich bin.
Neulich saß ich mit meiner gleichaltrigen Freundin, die auch einen kleinen Racker hat und bei der sich bereits eine kleine Kugel mit Baby Nummer zwei abzeichnet, im Restaurant beim Mittagessen. Sarah ist eine Schulfreundin von mir und wir sind früher ziemlich viel gemeinsam um die Häuser gezogen. Nun sitzen wir hier, wie früher, ohne Kinder, als wäre nichts.
Die anderen Menschen sehen uns und denken vielleicht, dass da einfach zwei Freundinnen sitzen und ihr Wochenende planen, oder sich über nen süßen Typen im Studium unterhalten. Wenn ich einkaufen gehe und an der Kasse vor oder hinter mir kauft eine Mama mit ihrem Kind ein, dann freue ich mich, wenn ich auch noch eine Packung Milchpulver und Quetschies auf das Band legen kann. Ja, schau her, ich bin auch eine Mama.
Komsich dieses Bedürfnis, oder? Woher kommt das, habe ich mich gefragt. Ist doch eignetlich egal, ob andere Menschen sehen, wer ich bin, oder womit ich mein Leben verbringe.
Vielleicht ist es sowas wie, nehmt mich ernst, ich kenne den Ernst des Lebens.
Denn durch das Mama sein habe ich das Gefühl, ich habe das Leben ein bisschen besser verstanden. Und, achtung kitschig aber wahr, hat das Leben einen tieferen Sinn.
Früher war ich müde, wenn ich nicht mindestens 9 Stunden geschalfen habe, oder mein Wecker mal vor sieben geklingelt hat. Früher habe ich mich geärgert, wenn ich beim Filmgucken Pause drücken musste, weil ich mal auf Toilette musste. Früher habe ich mein Geld nur für mich ausgegeben und mir über soooooo viele Dinge keine Geedanken gemacht.
Leicht und unbeschwert im Vergleich zu der Verantwortung und der Aufgabe vor der wir jetzt an jedem Tag stehen.
Und das versteht man wohl nur, wenn man auch Kinder hat.
Versteht mich nicht falsch, wenn ihr keine Kinder habt genießt es, und wenn ihr Kinder habt, genießt es auch!
Sisasilke
Danke dass Du die Gedanken mit uns teilst! Super interessant und Du sprichst mir aus dem Herzen… Ich habe im Januar Zwillinge bekommen und ich sah kurz nach der Geburt schon wieder dürr und unschwanger aus. Niemand hat mich auf dem Gang für eine „Wöchnerin“ gehalten, dabei waren wir noch 5 Wochen auf der Neo und verdämmt ja, da waren wir Eltern mit allen Sorgen ind Ängsten die man um seine Kinder haben kann. Ich war traurig und wollte auch zu den Mamas gehören, die noch sichtlich nach Entbindung aussahen. Auch heute war ich in der Apotheke und habe Medikamente für die zwei besorgt. Doe Apothekerin dachte, ich besorge das für jemanden und bin nicht selbst die Mama – again, weil ich nicht nach frischer Mama von Frühchen aussehe.
Ich verstehe Deine Gedanken total. Als Mama hat man den Ernst des Lebens verstanden und man muss jeden Tag verantwortungsvolle Entscheidungen treffen. Das sollen anderen ruhig sehen können… Danke für deine Worte. Helfen mir sehr!! Alles Gute!!
Kle._sto
Ich bin gerade mit Zwillingen schwanger und habe bereits einen knapp zweijährigen Sohnemann. Ich bin gerade immer wieder genervt wenn mich frischgebackene Erstlingsmamas besserwissend angrinsen, wenn ich ohne Kind 1 unterwegs bin. „Ey ich weiß was ich tue “ kreist es mir dann durch den Kopf und ich bin schon „mehr“ Mama als ihr euch vorstellen könnt. Eigentlich kann es mir egal sein, aber ich bin ja auch stolz darauf eine Mama zu sein und dass will man irgendwie auch zeigen.
Danke jedenfalls für deinen toll formulierten Beitrag
Sisasilke
Das wirft immer wieder die Frage in mir auf: woher diese Stutenbissigkeit unter Mamas?! Schon schade 🙁 verstehe Dich!
Jenny
Danke, dass du nochmal auf diesen Post aufmerksam gemacht hast.
Genau so geht es mir auch! Ich bin gerade einmal 22 Jahre und habe einen 2 jährigen kleinen Mann Zuhause. Auf der Arbeit und auch außerhalb dessen habe ich immer das Bedürfnis zu sagen/ zu zeigen: Guck, ich habe Mann und Kind Zuhause! Schon komisch, als würde man wirklich Angst haben, nicht als ein ganzes gesehen zu werden.