Frei und kreativ // Draußen spielen

Ich dachte, wenn man erst mal auf dem Land lebt, dann ist das mit dem Spielen der Kinder im Garten ja ein Selbstgänger. Gartentür auf, Kinder raus, läuft. Pustekuchen kann ich da nur sagen. Bei uns läuft das nämlich ganz anders.

Oft haben die Jungs gar keine Lust, raus zu gehen. Sie wollen ihr Spiel drinnen nicht unterbrechen, nur weil wir raus wollen. Wir lassen sie dann erstmal und gehen einfach schon mal vor. Meistens kann ich sie mit einem lauten Begeisterungsschrei . „Guckt mal, ich habe einen richtig tollen Käfer gefunden“  locken. Dann erwachen die kleinen Entdecker in ihnen und schwupps sind beiden Jungs draußen. Käfer, Spinnen und jegliches anderes Krabbelgetier in unserem Garten erwecken ihre Neugier. Die Tiere werden dann in Gläsern gesammelt, gepflegt, beobachtet und gefüttert. Abends müssen wir sie aber natürlich wieder raus lassen. Im Shop von tausendkind habe ich jetzt diese super Lupengläser entdeckt, mit denen die Jungs die Insekten noch genauer untersuchen können.

Freies Spiel und kleine Hilfsmittel

Ich finde es so schön zu sehen, mit welch offenen Augen die Löwen durch die Natur schlendern und auch die kleinsten Dinge als größte Wunder erkennen. Einer der beiden Löwen ist zum Beispiel ein totaler Blumen Liebhaber und ich bekomme fast täglich kleine Sträuße von ihm gepflückt. Er wird zum Geburtstag von uns auf jeden Fall diese schöne Blumenpresse aus Holz bekommen, damit wir seine Schätze gemeinsam konservieren können. Oft lassen die beiden sich in der Natur voll und ganz ins Spiel und in ihre Phantasiewelt hineinfallen. Ihre Entdeckungen wie kleine Käfer oder Regenwürmer bekommen Charaktere und ein kreatives und harmonisches Spiel entsteht. Ganz ohne viele Hilfsmittel. Schaufeln, Harken eine Buddelecke und ein paar Forscher Utensilien reichen da völlig aus

Grüner Rechen // Grüne Schaufel // 3er Garten Set // Fernglas // Schaukel // Sandkasten Grau // Forschertasche // Feuer Starter Set // Teleskop // Blumenpresse // Insektenglas //

Meine Tipps für uns Eltern

Um die Kinder ein bisschen ins freie Spiel zu begleiten habe ich für euch folgende kleine Tipps. Die sicher nicht immer und in jeder Situation funktionieren, aber die ich ganz gut finde.

  1. Dem Spiel Zeit geben
    Bei einem Waldausflug sicher schwerer umzusetzen als im eigenen Garten, aber ich merke, dass die Kinder viel gelassener ins Spiel kommen, wenn nichts weiter ansteht. Ich glaub, sie spüren die Anspannung an uns Eltern, wenn wir gedanklich schon im nächsten Programmpunkt sind.
  2. Raum für Freiheit
    Wir haben einen Platz im Garten, da dürfen die Löwen machen was sie wollen. Uneingeschränkt darf dort gebuddelt, gematscht und entdeckt werden. Nur ohne ständige Maßregelung und Unterbrechungen von uns, schaffen die Jungs es, ihr Spiel von der einen Phantasiewelt zur nächsten weiter zu spinnen.
  3. Eltern freie Zone
    Am Besten kommen sie sogar ins Spiel, wenn wir gar nicht in der Nähe oder mit unseren eigenen Gartenprojekten beschäftigt sind So finden sie nämlich ganz schnell eigene, kreative Lösungen für kleine Probleme oder schaffen sich selber neue Anreize, die sie sonst gerne als erstes von uns erfragen.
  4. Ich bin jetzt nicht euer Spielpartner
    Ich formuliere ganz klar, wenn ich jetzt nicht mitspiele und auch nicht als Spielpartner zur Verfügung stehe. Ich fordere sie auf, sich selber etwas zu suchen worauf sie Lust haben.
  5. Langeweile ist was Gutes
    Manchmal, da muss man die kurze Langeweile zu Beginn aushalten, damit sich aus der Langeweile ein kreatives Spiel entwickeln kann. Und gerade draußen, da steckt alles voller Inspirationen und Anregungen, die entdeckt werden wollen.
  6. Falls sie gar nicht alleine ins Spiel finden
    Habe ich kleine Spielanregungen im Petto. Das könnte zum Beispiel das Fernglas sein mit dem ich sie auf Mission schicke oder ein einfaches Schraubglas mit Löchern im Deckel mit den sie den schönsten Käfer im Garten finden können.
  7. Möglichkeiten wahrnehmen und zulassen
    Schon eine Gießkanne voller Wasser kann so viele Spielmöglichkeiten bieten. Dabei muss man das Chaos und den Dreck der vermutlich entsteht manchmal einfach zulassen. Ich finde das ausgiebige und kreative Spiel sind das Aufräumen und die Dusche im Anschluss allemal wert, auch wenn ich dafür manchmal über meinen Schatten springen muss.

Hauptsache raus!

Schon vor unserem Umzug sind wir viel draußen gewesen. Wir sind viel an die Elbe oder in die umliegenden Wälder gefahren. Als sie kleiner waren, haben wir die Parks und Spielplätze zwischen Kita und unserem Zuhause erkundet. Wir haben es immer sehr genossen, zusammen draußen zu sein.  Mittlerweile genieße ich es aber auch, dass ich in der Zeit, in der sie an der frischen Luft spielen etwas Anderes machen kann. Nun bedeutet nicht jedes Spiel an der frischen Luft für uns zuerst die Ausflugstasche zu packen, sondern wir können das oft einfach so nebenbei in unserem Tag integrieren. Das fühlt sich richtig gut und kindgerecht an.  Und auf der anderen Seite bieten Ausflüge auch immer Gegebenheiten und Möglichkeiten Neues zu Entdecken. Die neuen Spielreize unterwegs animieren natürlich manchmal mehr als der eigene Garten, aber egal wie und wo, Hauptsache raus.
Lasst uns unseren Kindern zeigen, was die Natur zu bieten hat und lasst uns ihnen die Freiheit geben diese in ihrem Spieltempo zu erkunden.

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