Feingemacht- Duschgedanken

Der feingemacht in diesem Jahr ist irgendwie an mir vorbei gerauscht. Zeitlich und gefühlsmäßig. Ich war irgendwie die Wochen vor dem Markt so zerstreut und musste mich auf so viele Projekte gleichzeitig konzentrieren, dass ich weder Vorfreude noch Aufregung gemerkt habe. Schade eigentlich. Aber irgendwie auch gut so, denn sobald ich darüber nachgedacht habe, kamen Sorgen und Bedenken. Wie jedes Jahr. Ich mache mir Sorgen, dass es zu leer wird, das Wetter zu gut oder zu schlecht wird, dass die Aussteller nichts verkaufen, oder ich irgendwelche wichtigen Absprachen vergessen habe. Und auch dieses Jahr bin ich Sonntagabend, nach einen 20 Stunden Tag, ins Bett gefallen und war vor körperlicher Erschöpfung froh, dass es vorbei ist.
Jetzt, ein paar Wochen später, gucke ich mir die Fotos an, lese die Feedbackfragebögen und habe auf anderen Events mit vielen Ausstellern gesprochen. Da verschiebt sich das Gefühl. Ich bin stolz auf dass was ich erreicht habe. Einen Markt mit vielen Besuchern und zufriedenen Ausstellern.

Das ist gar nicht mehr so selbstverständlich. Aus Ausstellersicht werden die Märkten immer schlechter. Die Verkäufe gehen zurück und die Besucher sind oft desinteressiert und überfordert. Es ist leider aber auch wirklich so, dass man mittlerweile auf fast jedem Markt die gleichen Sachen findet und die Besucher wohlmöglich neue kleine Labels und Produkte erwarten. Das ist als Veranstalter echt schwer, erstens weil man alle gut kennt und niemanden mit einer Absage vor den Kopf stoßen möchte und zweitens, weil es einfach immer die gleichen sind, die sich professionell präsentieren und hochwertige Produkte im Sortiment haben. Für uns wird es im nächsten Jahr einige Änderungen geben.
Das Congress Center schließt für eine Revitalisierung und wir mussten uns nach einer neuen Location umsehen. Diese wird viel größer und nicht so verwinkelt sein.
Gerade dieses Wochenende war ich auf einem Event in einer ähnlich großen Halle und musste feststellen, dass die Besucher sich dort schnell verlieren und die Gänge dadurch schnell leer wirken. Und ich musste auch feststellen, wie schnell der Unmut der Aussteller über schlechte Verkäufe auf den Veranstalter geschoben wird. Es wurde nicht genug Werbung gemacht, wieso haben sie die Fläche dahinten denn so und nicht anders genutzt, mein Standplatz ist unmöglich, die Location ist zu weit außerhalb, es ist in der Halle zu warm, zu groß….. Das macht mir Angst! Angst davor die Halle nicht voll zu kriegen und unzufriedene Aussteller zu haben. Da kann ich irgendwie schlecht drüber stehen, da ich die Aussteller Seite kenne und weiß wie blöd das ist. Ich habe Angst vor der finanziellen Belastung einer so großen Halle und Angst vor der enormen Aufbauarbeit die eine kahle uncharmante Halle mit sich bringt. Und ich habe Angst vor Entwicklung der Designmärkte allgemein. Die Luft ist gerade etwas raus. Der Markt der Märkte wurde überschwemmt von Veranstaltungen, dass weder Aussteller noch Besucher noch differenzieren können.

Ich bin sehr gespannt, wie sich die Branche die nächsten Jahre bewegt und verändert. Ich habe Angst aber ich bin auch motiviert. Motiviert uns nicht unterkriegen zu lassen. Nicht als Aussteller und nicht als Veranstalter. Wir geben alles, um auch im nächsten Jahr einen feingemacht Designmarkt mit feinen Ausstellern, Sonderflächen und gemütlicher Bummelstimmung zu erschaffen.
Aus diesem Jahr haben wir für euch hier ein bisschen Bewegtbild zusammengestellt.

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  1. Antworten

    Laura

    28. November 2016

    Fein war es tatsächlich! So fein, dass ich den Tag wohl noch lange in Erinnerung halten werde (war verknüpft mit einem Hamburg Kurzurlaub). Alles so liebevoll gestaltet – bis ins kleinste Detail. Auf einem so schönen Markt war ich wirklich noch nie. Daher mein voller Respekt an dich!
    Auch fand ich die Hintergrundmusik ganz toll. Gibt es dazu zufällig eine Playlist?

    Ganz liebe Grüße!

  2. Antworten

    Vanessa

    1. Dezember 2016

    Liebe Lisa,
    Deine Gedanken kann ich gut verstehen. Auch Deine Angst. Das Angebot an Märkten nimmt täglich zu. Und wir Aussteller müssen lernen, dass nicht immer alles „super“ sein kann, dass Kunden manchmal auch überflutet werden, dass sich eine Location als doch nicht so geeignet herausstellt.
    Ich persönlich bin mittendrin in meinen anstrengendsten Wochen. Und komme mal super happy nach Hause und manchmal auch enttäuscht. Aber ehrlich gesagt: ich komme aus dem ganz traditionellen Einzelhandel. Und so ist das halt. Mal top – mal flop.
    Mach‘ weiter so! Du machst das prima! Ich war diese Jahr das erste Mal bei feingemacht und habe eine durchdachte, persönliche Veranstaltung erlebt. Ein Ausstellerteam, dem die einzelnen Aussteller am Herzen liegen. Eine Werbung, die nicht besser hätte sein können. Interessierte (und kauffreudige) Kunden. Kurzum : es war eine Ausstellung, nach der ich mehr als super happy nach Hause kam 🙂
    Ich bin im nächsten Jahr sehr gerne wieder dabei. Und dann werden wir alle die große Halle zum Leben erfüllen! Und hinterher wieder mit ein paar Erfahrungen mehr nach Hause gehen. Aber happy!

    Ich wünsche Dir eine schöne Adventszeit (falls Du wieder mal einen Adventskalender planst, kannst Du mich gerne ansprechen)! Und ich freue mich auf einen Markt, der ebenso liebevoll durchgeführt wird, nämlich „designachten“ in Hannover. Da sind wir auch in einer neuen Halle. Und auch sehr aufgeregt!

    Liebe Grüße
    Vanessa von *vnf handmade*

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