Fein war es – Designmarkt 2015

Och nö. Schon wieder ist es vorbei. Wie gerne würde ich diese acht Stunden des letzten Sonntags in die Länge ziehen. Wie gerne wäre ich selber einfach nur Besucher gewesen. Wie gerne hätte ich gemütlich gebummelt, geguckt, Fotos gemacht, probiert, angefasst, gequatscht, getestet und geshoppt. Eine Waffel und einen Kaffee in die Hand und ab auf eine Bank auf der Dachterasse, wo auch im November noch strahlender Sonnenschein war. Und danach dann die zweite Runde über den Markt. In der esten Runde hätte ich mich dann schon orientiert und nun auf der Bank in der Sonne überlegt, welches der tollen Ding ich nun wirklich kaufe. Mit mehr als dem, hätte ich dann irgendwann erschöpft und mit kleinen Tüten beladen, das CCH verlassen und meinen Sonntagabend auf der Couch eingeleietet. Oder ich hätte dann darüber gebloggt was ich mir alles schönes gekauft habe und wie toll es war.

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Nun Blogge ich trotzdem darüber, wie toll es war. Es war sogar so toll, dass ich zu nichts gekommen bin. So war es bis jetzt jedes Jahr und trotzdem hoffe ich immer, dass es besser wird. Ich haben immer ein super Team an der Bar, Kasse, Eingang und sogar zusätzlich zu mir und meinem Herzmann, noch einen Springer der uns den Rücken frei hält. Damit wir genügend Zeit haben, uns um die Aussteller und alle kleinen Notfälle zu kümmern. Naja, was heißt kümmern, eigentlich ist eher quatschen das richtige Wort. Herausfinden ob alles glatt läuft und wir noch irgendwas besser machen können. Aber in diesem Jahr war irgendwie wieder so vieles für mich zu tun, dass ich am ende des Tages das Gefühl hatte, ich habe nichts so richtig gemacht. Ich bin von A nach B geflitzt und habe hier und da mal ein Pläuschchen gehalten. Manchmal nehme ich mir etwas vor, wie zum Beispiel einem Aussteller noch mein kleines Mitbringsel vorbei zu bringen, weil sie vor 7 Wochen Mama geworden ist, und auf dem Weg dort hin ist das Kleingeld an der Kasse alle, wurde der Alarm an der Feuertür ausgelöst, ist der Waffelteig leer, die Klimaanlage muss kühler gestellt werden und ich treffe meine Freundin die extra aus Bielefeld angereit ist um sich auch endlich mal den feingemacht anzuschauen. Puh.

Und trotzdem bin ich am Ende des Tages glücklich. Glücklich und völlig K.O. Ja okay, ich konnte nicht mit jedem Aussteller sprechen, habe nur eine alte, kalte Waffel am Ende des Tages gegessen und bin nicht einmal bei jedem Stand gucken gewesen. Dafür lief alles reibungslos. Die Besucherzahlen sind in diesem Jahr noch mal gestiegen und von den Ausstellern habe ich gehört, dass bei den meisten die Kasse orderntlich geklingelt hat. Viele Besucher habe ich mit Tütchen beladen bummelnd gesehen und das ein oder andere frühe Weihnachtsgeschenk ist sicher schon über den Markttisch gewandert.

Wir haben morgens um 5:00 mit dem Aufbau begonnen und meine Löwen waren Zuhause mit Oma. Das ich morgens aufstehe, ohne von einem der Löwen geweckt zu werden und die beiden noch friedlich schlummernd im Bettchen liegen, ist sonst eher selten. Und das die beiden schon wieder schlafen wenn wir abends um halb zehn, nach dem Abbau, wieder erschöpft zu Hause ankommen, war auch irgendwie komisch. 17 Stunden waren wir unterwegs. Und als ich abends am Bett der Löwen stehe, fühle ich mich ganz geflasht von all den Eindrücken, Begegnungen und Erlebnissen des Tages. Ich fühle mich als würde ich in zwei Welten leben. Den Tag über ist man so profefssionell und geschäftsmäßig unterwegs und dann steht man da am Bett und ist einfach nur Mama.
Dann gehen wir schalfen und morgen bringen wir unsere Kinder in die Kita.

Ich liege dann im Bett und mir fällt ein, dass mein Mitbringsel für den kleinen Gustav immer noch in meiner Tasche liegt.

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Fotos: Indra Ohlemutz

Mehr Fotos von Sonntag findet auf der Homepage vom feingemacht

 

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